Warmuth, Herbert (2008)

Herbert Warmuths künstlerische Ausbildung begann an der Frankfurter Städelschule, wo er u.a. bei Thomas Bayrle und Felix Droese studierte. Das künstlerisches Werk des Herbert Warmuth lässt sich in unterschiedliche Werkgruppen gliedern. Das Leinwandbild findet sich ebenso in seinem Werk, wie die Wandmalerei oder die raumbezogene Installation. Thematisch setzen sich all seine Arbeiten mit dem „Phänomen Realität und seine künstlerische Umsetzung“ auseinander, so Angelika Nollert in ihrem Katalogbeitrag.
Für die Ausstellung in Goch 2008 platzierte Warmuth in einem der Räume eine Arzneimittelschachteln. Diese Verpackungsschachteln wird, wie bei warmuths übrigen Installationen zum Impulsgeber für die gesamte Raumgestaltung in dem er gezielt die formale Struktur der Schachteln in den Raum überführt. Hierdurch erfährt das gestalterische Motiv eines alltäglichen, wenn gleich gestalteten Gegenstandes eine Fortsetzung und Erweiterung in den Museumsraum. Dieser wird somit selbst zu einer umgestülpten Schachtel und die Farbe zum wesentlichen Faktor der Raumwahrnehmung. Das Spiel mit der Illusion setzt sich schließlich in der großen Werkgruppe der Flaggenbilder fort. Die auf Aluminiumgrund gemalten Bilder irritieren durch ihre trompe-l´œil Malerei. Mit einem hohen Grad an Illusionismus thematisiert Warmuth die Malerei schlechthin. Seine Bilder sind weder abstrakt noch figurativ, seine Farbfelder täuschen eine Realität vor, die sie nicht einlösen. Es ist folgerichtig, dass die großen Flaggenbilder in objekthaften, dreidimensionalen Collagen münden, die die Illusion schließlich wieder in den realen Raum entlassen. Herbert Warmuth nutzt die Möglichkeit in Goch, seine Museumsinstallationen in den realen Stadtraum fortzusetzen. An unterschiedlichen Orten, repräsentative Glastüren wie auch beiläufige Mauern finden sich seine Motive der Arzneimittelpackungen ebenso wie die Serie der „Köpfe“. Dabei handelt es sich um Papierschnitte, die zu einem endlos gedachten Fries zusammengefügt werden könnten. Als Fragmente in der Stadt verbindet sie für die Dauer der Ausstellung den städtischen mit dem Museumsraum und erweitern so unsere Wahrnehmung in gleichem Maße wie es auch die Bilder des Herbert Warmuth immer wieder tun.

www.herbertwarmuth.de

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