Mit besonderem Interesse widmen wir uns dem malerischen Werk des lange Jahre in Düsseldorf tätig gewesenen Eduard von Gebhardt.
Die Werkgruppe ist in den letzten Jahren durch ausgewählte Ankäufe stark vermehrt worden, so dass sich bis heute 20 Gemälde, darunter einige bedeutende Ölstudien in unserem Haus befinden.
Diese intensive Beschäftigung mit Eduard von Gebhardt resultiert in der besonderen Position seiner Bilder im Kontext des deutschen Historismus. Hier ist es, neben seiner malerischen Qualität, für uns vor allem die Position die er im Zusammenhang zu Ferdinand Langenberg einnimmt.
Während wir bei Langenberg mit der Theologie des Katholizismus konfrontiert werden, schildert uns Gebhardt die protestantische Suche nach einer zeitgemäßen und historisch-biblischen Darstellung des Christusbildes. Stellt das Kruzifix Langenbergs für den Hochaltar der Kölner Kirche St. Aposteln, Christus als gekrönten Triumphator dar, so zeigt Gebhardt Jesus allein am Kreuz sterbend und leidend. In großer Kürze lässt sich auf dieses Weise eine Polarität der Darstellung des ausgehenden 19. Jahrhunderts schildern, die in Langenberg und Gebhardt personifiziert werden können.