Hinsberg, Katharina (2014)

Die Zeichnerin Katharina Hinsberg wurde 1967 in Karlsruhe geboren. Ihre künstlerische Ausbildung erhielt sie zunächst an der Akademie der Bildenden Künste in München (1989/1990) und anschließend an der Hochschule der Bildende Künste Dresden (1990-1993). Es schloss sich schließlich ein Studium an der Ecole des Beaux Arts in Bordeaux (1993-1995) an.
Seit 2011 ist die Künstlerin Professorin für konzeptuelle Malerei an der Hochschule der Künste Saar. Sie lebt und arbeitet auf dem Museumsgelände Raketenstation Hombroich bei Neuss. 2013 erhielt sie den Förderpreis des Künstlerinnenpreises Nordrhein-Westfalen.

In ihrem Werk erweitert Katharina Hinsberg kontinuierlich den Werkbegriff der Zeichnung.
Zeichnen kann wie Regnen beginnen, manchmal mit dem Klopfen eines Stiftes auf Papier. Dann gibt es das Prasseln mit Fingernägeln und -kuppen oder -kappen, Kappen mit Graphitminen als Krallen, Krallen, die man dann kappen kann, abschneiden, oder einschneiden“, so Hinsberg.
Die Gegenständlichkeit ist nicht das Anliegen der Künstlerin, vielmehr steht die Linie selbst im Fokus ihrer Studien: „Mag ich vom Anschaulichen absehen, sind es Markierungen oder Grenzen, die etwas Weites, Vages wahrnehmbar verzeichnen. Ein Blatt Papier ist an unzähligen Stellen berührbar, verletzbar auch. Der Stift markiert nur Orte, und unterscheidet sie, das Unentschiedene bleibt unbestimmt.

Für ihre Arbeit im Museum Goch entstand in diesem Sommer in Rom eine Werkgruppe, die nun erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Dabei handelt es sich um Schnitte in Papier durch die die Künstlerin Gitterstrukturen erzeugt. Je nach Intensität und Quantität entstehen Fehlstellen, Löcher und Verletzungen des Papiers, die als Negativform wiederum als Ornament sichtbar werden. „Wie lange lässt sich ein Motiv noch erkennen? Wann wird die Gestalt unmotiviert (Beliebig)?“, diesen Fragen geht Katharina Hinsberg in diesen Blättern nach, die in ihrer Fragilität unsere Wahrnehmung aufs Äußerste herausfordern.

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