„Ein Lidschlag nur entfernt sieht das Sehnen auf die Ewigkeit“

Ingeborg Jung, 1951 in Bad Honnef geboren, lebt und arbeitet seit 2015 in Goch. Seit frühster Jugend zeichnet sie und verfasst Gedichte. Nach ihrem High-School Abschluss in New Jersey, USA begann sie ihr Studium der Philosophie, Germanistik, Kunstgeschichte und Pädagogik in Bonn. 1974 erlangte sie an der FHS Köln im Fachbereich Freie Grafik ihren Diplomabschluss. Seit 1976 ist sie als freie Künstlerin tätig und war an zahlreichen Ausstellungen beteiligt.

Neben den druckgrafischen Arbeiten entstanden Zeichnungen, Ölgemälde und Collagen. Auch als Performancekünstlerin trat sie im Brühler Kunstverein auf und veröffentlichte 1984 ein Buch zu ihrer Performance mit dem gleichnamigen Titel zweiundneunzigmalseinzusein. In diese Zeit fällt auch ihr Gastaufenthalt in Maria Gugging, Österreich im Haus der Künstler.

In ihren Arbeiten setzt sich Ingeborg Jung sowohl kritisch mit ihrer persönlichen Lebensgeschichte, als auch mit dem aktuellen Zeitgeschehen, auseinander. Ihre Motive findet die Künstlerin sowohl in ihren Träumen als auch in der realen Welt. Die Titel helfen dem Betrachtenden das Gesehene einzuordnen. In einigen Arbeiten werden aber auch Text und Bild miteinander kombiniert. Parallel zu ihrem bildnerischen Werk hat sie zahlreiche Gedichte und Kurzgeschichten verfasst, die zum Teil bereits veröffentlicht wurden.

Während der Ausstellung zeigen wir einen Kurzfilm von Carla Gottwein über die Künstlerin.

I WATCH HELPLESSLY AS FLOWERS WITHER

(Machtlos sehe ich zu, wie Blumen verwelken)

Zum ersten Mal widmet ein deutsches Kunstmuseum dem 1989 geborenen Maler und Zeichner sowie Urban Art-Künstler Simon Röhlen eine Einzelausstellung.

Der mit seinen großformatigen Spraybildern international arbeitende Künstler hat für diese Ausstellung eine Rauminstallation mit gesprühten Zeichnungen geschaffen, so dass die Besuchenden in ein einmaliges Raum-Bilderlebnis eintauchen können. Er wird eins werden mit den grandiosen und mitreißenden Linienführungen und Teil dieser großartigen Verve.

Des Weiteren zeigen wir im Museum großformatige Leinwände des Künstlers.

In Simon Röhlens, alias KEF!, teils großformatigen (Wand-)Gemälden taucht die Linie als abstraktes, formgebendes Element immer wieder auf. KEF! begann im Alter von 14 Jahren mit Graffiti; im Jahr 2013 zog er nach London, wo er seinen Stil perfektionierte und ein komplexeres Netzwerk ineinandergreifender Linien entwickelte. Inspiriert sowohl durch die Natur, als auch durch den Buddhismus und durch zahlreiche Reisen, reflektiert sein Werk eine beeindruckende Harmonie, die gerade in seinen Wandgemälden hypnotische Wirkung entfaltet. Er verwendet die Elemente der Street Art, wie Sprayfarbe und Marker (früher Aufkleber), und arbeitet oft und gerne auf der Straße. Sein Kunstschaffen hat ihn dabei rund um den Globus zu Street Art Festivals geführt und ihm zahlreiche Aufträge beschert. Seine Arbeit geht jedoch über die Street Art hinaus. Simon Röhlen versteht sich vielmehr völlig zu Recht als Urban Art Künstler. 
Als jüngste Arbeiten hat Simon Röhlen zeitgleich zur Fußball WM ein großes Tor in Qatar gestaltet. In Pforzheim wurde 2022 im Kunstverein eine größere Übersichtsausstellung gezeigt.

Die Ausstellung und der Katalog erscheint in Kooperation mit der Neue Kunst Gallery Karlsruhe.